Nein, Michu hat keine Babys bekommen. Wir glauben mittlerweile, sie ist einfach nur fett. Ein Katzenbaby gibts trotzdem. Das hat jemand vor dem Tor von SALEM ausgesetzt und somit besteht der Tag vor allem aus Kätzchen aufpäppeln und Jonas anbetteln, dass wir es behalten dürfen.
Wir sind spät dran, beim Kätzchen entdecken. Da hat es schon zu fressen bekommen und Sebas hat einen Aufruf zur Kätzchenadoption gestartet. Nicht gut, denn wir wollen es doch adoptieren. Aber wir waren schwer beschäftigt am Vormittag: Mit Capacitaciones, pädagogischen Fortbildungen. Das heißt für heute konkret Rollenspiele. Ich darf also Felix und Maja als kleine Kinder beruhigen, die sich gegenseitig eine Banane weggenommen haben. Für Maja wirds dann schwieriger, denn Felix und ich prügeln uns auch mal im eine Frisbee. Schauspielend versteht sich. Den Oberclou bekommt Felix ab, der mit Maja und mir als Teenies zurechtkommen muss, die sich um den selben Typen streiten. Ich glaube, jetzt sind wir für alle Eventualitäten gerüstet und hatten ordentlich was zu lachen.
Dann kommt eben die Katze. Sie ist noch sooo klein, vielleicht 2 oder 3 Wochen alt. Und so zuckersüß, dass sie sogar Felix sofort verzaubert, der normalerweise die Katzenliebe Maja und mir überlässt. Der einzige, der sie noch nicht liebt ist Jonas, aber den kriegt sie schon noch. Wir taufen sie auf den klingenden Namen Rosalia und versuchen ihr schon mal beizubringen, dass man kein Essen vom Tisch klaut. Bisher nicht erfolgreich. Mein Zimmer wird wieder mal zum Katzenasyl, weil wir dem Babykätzchen nicht gleich die Kinder zumuten wollen.
Den restlichen Nachmittag funktionieren wir den Musikraum zum Filmstudio um und drehen ein Video über Coronaregeln. Und zwischendurch wird Jonas bearbeitet, dass er die Katze doch nicht zur Adoption frei gibt. Der Deal ist jetzt, dass wir die drei wilden Kater anfüttern und zur Kastration bringen, dann darf die Kleine bleiben. Challenge accepted.
Den restlichen Nachmittag gehen wir Katzenfutter kaufen, vergeblich Paco suchen wegen Camping und kuscheln mit Rosalia. Butterbrot fühlt sich vernachlässigt. Aber sie hat in letzter Zeit eigentlich eh nur Augen für Kater Moritz…
Aber Rosalia ist total zutraulich und beginnt herzzerreißend zu schreien, wenn man sie länger als eine Stunde alleine lässt. Baby eben. Wie wir das am Wochenende mit Katze und Campen machen, wissen wir noch nicht. Jetzt versuchen wir mal, dass sie nicht vom Balkon springt und bringen ihr Klavierspielen und Videoschnitt bei. E-Mails schreiben kann sie schon. Und kuscheln und schlafen und in mein Bett kraxeln. Da ist sie jetzt auch. Einer Katzenmami wird eben die faad. Schnurren heißt auf Spanisch übrigens ronronear, weil das Gräusch ron ron ist. Finde ich supersüß. Also gute Nacht, ron ron ron.