Wien auf ecuadorianisch

Eigentlich war der Plan heute um 10:30 Uhr mit Pablo, einem unserer AirBnB Vermieter, in die Innenstadt von Cuenca fahren. Aber hoppala, um 10 sind noch alle im Bett. Also wird verschoben, Pablo sagt uns ab. Wir gehen also mal Frühstück besorgen, Felix und Jeremia bringen die Wäsche zur nächsten Lavandaria. Es wird gegessen und zusammengepackt, dann bringt uns Rudi in die Stadt.

Eine Freiwilligen-Kollegin von Julia und Felix hat uns den Tipp gegeben in der Stadt spazieren zu gehen und auf den Turm der Kirche hinaufzugehen. Dort gibt es den besten Ausblick. Also drehen wir unsere Runden, besichtigen die Kirche und suchen die Tür zum Aufstieg. Wie sich herausstellt hat die Tür aber Mittagspause.

Mittlerweile ist es Mittag geworden und wir sind auf ein Treffen mit David, einem anderen Volontär, verabredet. Er hat uns eingeladen die Schule zu besichtigen, in der er arbeitet. Es ist eine katholische Privatschule wo wir vom Padre begrüßt werden, der uns Desinfektionsmittel schenkt und uns sehr freundlich begrüßt. Die Schule ist schön, obwohl sie nach Unterrichtsschluss chaotisch verlassen wirkt. Im Innenhof bemalt der Hausmeister den Boden grün, es ist still. 

Danach wollen wir es nochmal versuchen mit der Kirche, aber der Regen kommt uns dazwischen. Also wird es stattdessen eine Shoppingtour, bei der Julia und ich uns einen Pulli und Jeremia einen Poncho ergattern und wir hart verhandeln. 60 Dollar wollen sie haben, unsere Geldbörsen geben aber nur 57 her. Mit ein bissi Überzeugungsarbeit von Julia lassen sie uns das durchgehen. Nur Julia‘s einstündige Rucksacksuche bleibt unbelohnt.

Dafür belohnt uns David anderweitig und zeigt uns das Café Austria, wo wir uns guten Kaffee, Linzerschnitte, Apfelstrudel und Brownie bestellen. Felix und Julia sind seelig. Und wir beschließen wieder zurück in die Unterkunft zu fahren, wobei am Weg noch ein Hut für Felix her muss. Daheim würden wir wohl keinen dreistöckigen Hutshop finden. Schon garnicht mit so vielen Prijzessinnenhüten. Nach zirka 20 Minuten ist ein Hut gefunden und die Verkäuferin Teil unseres Fanclubs.

Zurück im AirBnB betreiben wir Arbeitsteilung: Julia geht Tomaten kaufen. Felix die Wäsche holen. Ich koche. Es gibt Nudeln mit Tomatensauce und Salat. Beim Essen wird diskutiert, ob wir heut noch den  Mirador besuchen oder wir Trash-TV schauen. Am Ende wird aber nur noch gepackt, Julia und ich gehen spazieren. Die Nachbarschaft ist traumhaft schön, eher ein Reichenviertel. Immerhin kann man im Dunkeln am Spielplatz sitzen, ohne sich unwohl zu fühlen. Generell gibt es einen Konsens in der Gruppe, dass Cuenca allen gut gefällt. Es erinnert sehr an Wien, mit vielen fancy Cafés und Hipsterlokalen. Nur die Palmen werde ich in Wien wohl nicht finden. 

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