Heute gehts zu einem neuen Wasserfall, diesmal mit den Kindern. Vorbei an einem total schöner Fluss, bergauf, bergab, die Sonne brennt, die Kinder jammern. Aber sie schaffen das. Dann gehts durch den Wald. Pame und ich werden samt der Nachzüglergruppe abgehängt, wir sehen die anderen nicht mehr. Und es ist auch garnicht so einfach die zu finden, obwohl sie eh laut schreien.
Der Wasserfall hat ein schönes Becken, das zum Baden verleitet. Pame macht das gleich mal samt Schuhen und Hose vor. Ich hätte ja meinen Badeanzug mit, aber anscheinend ist der nicht ganz angebracht. Alle hüpfen mit Kleidung hinein. Ich also auch mit Sport-BH und Wanderhose, das trocknet eh schnell. Erledigt und noch ein bisschen nass erreichen wir SALEM und das Mittagessen der Kinder kommt mir heute ewig vor.
Später erzählt mir Kollegin Dani noch viel über den Bergbau in Ecuador, die damit verbundenen Probleme, die Gesetze und die Proteste. Das Ganze ist sehr interessant, ich hoffe wirklich, dass ich das bald in einen Artikel verwandeln kann.
Am Abend suchen wir Paco, weil wir auf seinem Grundstück campen wollen. Das ist aber nicht so einfach. In seinem Lieblingskaffee ist er nicht, im Mercado auch nicht, im Park auch nicht. Nach einer halben Stunde Dorfrunde wissen wir, wo er Mittag gegessen hat, wo er gestern war und wer ihn noch aller irgendwo gesehen hat. Aber kein Paco. Kurz vorm aufgeben entdecken wir ihn in einem Kaffee. Mit dem größten Vergnügen lässt er uns Zelten. Plan gerettet.
Später verbarrikadiere ich mich wieder in der Oficina, um Gebutrstagsgeschenke fertig zu machen. Das ist etwas tricky, wenn Felix quasi 24/7 da ist, weil wir gemeinsam wohnen und arbeiten. Aber bis jetzt hat er noch nichts mitbekommen. Weil wir so top-organsiert sind, machen Simone und ich noch einen späten Ausflug zum Geschenke einkaufen. Ein Laden sperrt sogar extra für uns wieder auf. Dafür kann sich die Ausbeute aber sehen lassen: Kakaohonig und ein T-Shirt, weil bei Felix nach der Lippenstift-im-Trockner-Aktion letztens T-Shirt-Knappheit herrscht.
Am Abend steigt eine Geburtstags-Hauseinweihungsparty bei Edwin und Talis in der WG. Es gibt einige Geburtstage zu feiern die Woche, und wen wir feiern ist zwischenzeitlich nicht ganz klar. Aber dann schreit einfach irgendjemand “Viva el cumpleañero” und alle schreien “Que viva”. Damit lassen wir alle hoch leben. Und weil wir so tolle Freunde sind, frieren wir Edwins Taschenmesser im Tiefkühler ein. Wir haben ihn halt sehr lieb.
Wen ich weniger lieb habe sind die Bauarbeiter am nächsten Morgen, die um 8 Uhr mit der Motorsäge vor meinem Fenster Krach machen. Nach einem mittelgroßen Wutanfall wird das Problem mit Polster und Ohropax gelöst, ein bisschen Schlaf geht schon noch.