Wir hatten ja viele coole Pläne für meinen Geburtstag. Von Zelten bis über zum Strand fahren bis zu Zelten am Strand war alles dabei. Wie dann eins nach dem andern wortwörtlich ins Wasser gefallen ist und wie wie ich trotzdem einen schönen Geburtstag verbracht habe, lest ihr hier.
Der Tag beginnt mit Regen. Viel Regen. Noch mehr Regen. Dann hörts mal ein bisschen auf und regnet weiter. Bei dem Wetter campen? Die Wolken werden dunkler, meine Stimmung auch. Wir fahren mal auf Pacos Grundstück gucken. Das Haus ist schon weiter als letztes Mal, aber einen Lagerfeuer Platz gibt’s nicht, wenn wir nicht die Baustelle abfackeln wollen. Also nicht.
Ersatzplan des Ersatzplans des Ersatzplans muss her. Der nennt sich campen im Garten von SALEM. Jonas dürfen wir? Klar, aber unter “denselben Regeln wie immer”. Kein Fleisch, kein Alkohol, keine Drogen. Ja, Jonas.
Also schnell eine Plastikplane zwischen den Bäumen gespannt. Der Garten ist mittlerweile mehr Sumpf. Die erste Garnitur Gewand für den Tag ist dreckig, aber wir haben ein Dach. Ans Zelt kommen wir auch nicht, denn ein Kollege hat unabsichtlich den Kastenschlüssel geklaut. Kastenschlüssel suchen fahren.
Das Lagerfeuer brennt dafür zum ersten Versuch, bald sitzen Edwin, Talis, Maja, Eva und ich herum und machen Steckerlbrot. Und die kleine Katze wuselt irgendwo zwischendurch herum und mauzt.
Keine Drogen, kein Alkohol. Nach einer kurzen Diskussion ob man eigentlich Oregano rauchen kann und ob das als Droge zählt, beschließen wir einen Spaziergang zu machen. Denn Jägermeister kann man auch am Fluss trinken oder noch besser im Fluss. Nass sind wir ja eh schon vom Regen und so. Und so stehen vier verrückte Leute im Fluss, zwei verantwortungsvolle draußen und es wird angestoßen. Und natürlich gleich schwimmen gegangen.
Zurück in Salem wandert die Ukulele im Kreis, die Katze mag die Ukulele und schnurrt daneben. Überm Feuer werden Marshmallows gegrillt und verbrannt. Der Tag klingt aus mit Geburtstagsumarmungen und Zelt aufbauen. Das ist jetzt ein Sternenschauzelt, weil kein Dach. Aber Sterne sind wieder mal keine da. Die Katze schläft bei uns und scheint sehr zufrieden.
Am nächsten Morgen weckt sie mich mit lautem Gemauze auf und geht mal rüber Edwins und Talis Zelt inspizieren. Eigentlich wollte ich Frühstück machen, aber das ist an Geburtstagen verboten. Also stelle ich den Hühnerzaun wieder auf und rufe zwei Freundinnen an. Währenddessen zaubern die anderen ein wahres Festtagsfrühstück: Früchte, Palatschinken, Nutella, Avocados, Brot, Saft, Kaffee und und und. Nein, die Katzen bekommen nichts davon. Dann gibt’s Geschenke: eine Bauchtasche, total schöne Ohrringe und einen Haufen Fotos. Ein Glück, dass Silvana Maja die ganze letzte Woche laminieren geschickt hat, jetzt bekomm ich eine laminierte Fotokette. Außerdem gehen wir irgendwann zu viert Bird-Watchen. Freu mich schon.
Dann lege ich einen Telefonmarathon hin, während die anderen den SALEM-Garten wieder in Normalzustand versetzen. Außer das er ein Sumpf ist, das können wir auch nicht ändern. Ich kuschel derweil mit der Katze und höre alle Leute, die ich sonst in einer Woche höre. Aber es ist doch schön, alle meine Lieben an einem Tag zu haben ein paar in echt, ein paar virtuell. Und die kleine Katze.
Am Abend gehen wir noch vegetarisch essen zu unserem Brotmann und seiner Frau. Sie haben extra das Restaurant offen gelassen, weil wir angekündigt haben zu kommen. Und Felix hat extra den Webdesign-Workshop früher aufhören lassen. Das Essen ist super und wir spielen eine Runde Gemisch und verarschen Felix. Zurück in SALEM gibt’s noch Kuchen und dann ist der Geburtstag auch schon wieder vorbei.
Was bleibt? Ich finde Geburtstage sind ein schöner Grund um Leute zusammenzuholen. Und zwar alle die man gern da haben will. Das wird dann eine schöne, lustige Runde und irgendwann geht’s gar nicht mehr um den Geburtstag, sondern ums Beisammensein. Was Geburtstage ebenso an sich haben ist dass bestimmen kann, was gemacht wird. Also halt soweit man’s beeinflussen kann, weil Regen. Aber selbst mit Regen, drei Garnituren nassem, dreckigen Gewand und allen Schuhen nass kanns ein schöner Geburtstag werden, dann eben auf Umwegen.