Katzen, Kühe, Hunde, Karaoke, Tänze. Das sind nur fünf der ungefähr hundert Gründe, die Eve, Francia und ich gefunden haben, warum ich sie mal besuchen kommen muss. Die beiden schlafen und arbeiten zwar unter der Woche in Salem, wohnen aber eigentlich auf einer Finca. Con gusto mucho komme ich da mal vorbei.
Die beiden sind auch begeisterte Tänzerinnen, haben eine Volkstanzgruppe und tanzen sonst auch alles. Als dann noch Felix dazustößt, müssen wir das natürlich ausprobieren. Schnell mal ein paar Tische im Comedor zu Seite geräumt, fertig ist die Tanzfläche. Zuerst zeigen wir Polka vor und grölen deutsche Schlager mit. Warum gibt es eine Polkaversion von Sieben Sünden? Nach den ersten Schritten werden Partner_innen getauscht und wir wirbeln die Ecuadorianerinnen durch die Gegend. Geht doch, das Ganze endet in Gelächter. Weiter gehts mit Wiener Walzer, ganz klassisch schallt “Wiener Blut” durch die Luft. Muy tipico de Viena. Dann kommen die Lateinamerikanischen Tänze. Dabei geht es eigentlich primär darum, Schritte im Takt zu machen und sich einfach zur Musik zu bewegen. Nix mit strenger Tanzhaltung. Im Gegensatz zu unseren Tänzen kann man sie auch allein oder in der Gruppe tanzen, nicht zwingend zu zweit. Uunnd natürlich Hüftschwung. Wir tanzen, bis die Lautsprecherbox und das Handy keinen Akku mehr haben und die Putzmittelflasche vor lauter Hüpfen aus der Halterung fällt. Und dann noch weiter. Eine macht vor, alle machen nach, wir kommen ganz schön ins Schwitzen. Die Katze darf auch mitmachen, aber sie mag tanzen nicht so sehr wie wir. Viel zu Spaß und sehr ko fallen wir ins Bett. Die einzige Frage die bleibt: Alles Walzer oder doch lieber Salsa und Merengue?
