Schaukeln macht glücklich

Deswegen haben wir heute auch das Schaukelgerüst repariert und hatten jede Menge Spaß dabei. Und an alle, die mein Faible für Schaukeln kennen und jetzt schon grinsen: Ja, natürlich bin ich auch schon ausgiebig geschaukelt.

Wenn etwas repariert wird, muss ich mich natürlich auch einbauen, das geht gar nicht wenn das nur die Männer machen. Also bekomme ich den Auftrag, ein neues Schaukelbrett zu bauen. Aber ein Brett ist doch ein wenig fad, wenn wir auch Bambusstangen haben, also wirds eine Bambusschaukel.

Nur wie bearbeite ich den jetzt? Mit irgendeinem Werkzeug. Werkzeug und ich sind so eine Sache. Ich kann zwar mit vielen recht gut umgehen, aber weiß oft die Namen davon nicht. Das ist dann einfach das Dingsda mit dem man dass und das machen kann. Für den Bambus brauchen wir eine Säge. “Der ist hart”, warnt mich Jonas. Und er hat recht, mit der Handsäge komme ich zwar klar, aber würde wahrscheinlich drei Tage brauchen, bis die Stange zugeschnitten ist. Das “elektrische Sägedingsda” alias Stichsäge, muss her. Und weil die sich als widerspenstig erweist, darf nach ein paar Zentimetern doch Felix übernehmen. Dann wird geschliffen. Die Männer tauschen mittlerweile den Balken aus und turnen schraubend und schiebend in luftigen Höhen herum. Ich übernehme lieber mal eine haltende Rolle und schaue, dass keiner von der Leiter fällt. Die Sonne ist genauso happy und produktiv wie wir und scheint ordentlich – zum ersten Mal in dieser Woche. Yesss.

Zurück bei meiner Schaukel brauche ich ein Loch für die Schnur. Der Bambus ist zwar hohl, hat aber sogenannte Knoten, an denen innen eine Holzplatte stabilisiert. Und da muss jetzt die Schaukelschnur durch. Kein Problem, denke ich mir, wir haben einen passenden Bohrer und mit der Bohrmaschine kann ich auch umgehen. Tja, nur dass der Bambus meinen Holzbohrer ein bisschen auslacht. Er ist eben wirklich hart. Anderer Holzbohrer her, damit bekomm ich zumindest ein kleines Loch hin. Und jetzt? Pfusch halt. Mehrere nebeneinander gebohrte Löcher ergeben auch ein großes. Und mit dem Hammer auf den Schraubenzieher hauen funktioniert auch. Irgendwann passt die Schnur durch. Etwas schleifen noch und fertig ist meine Schaukel und ich bin ein bisschen stolz. Meine Hose ist dreckig, meine Hände noch mehr, aber das ist mir herzlich egal. Heute wird eben gearbeitet und das macht Spaß. Wir sind so im Heimwerker_innewahn, dass Fernanda irgendwann aus der Küche schreit, sie wird das ganze Mittagessen selber essen, wenn wir nicht gleich essen kommen. Ups, na dann vielleicht doch. Wenn wir die Hände sauber kriegen.

Schaukel aufgehängt und dann gehts ans Probeschaukeln. Wir müssen unsere Konstruktion ja schließlich auch testen. Und zwar nicht nur ein bisschen, sondern richtig die Kinder schaukeln schließlich auch hoch. Ich schaukle also vor mich hin und Jonas beäugt kritisch den Balken. Hui noch höher, so macht die Arbeit Spaß. Wir beschließen, dass wir das “leider” noch ein paar Mal ausprobieren müssen, bis die Kinder wieder kommen. Ich plädiere ja sowieso für mehr Schaukeln in der Arbeitszeit. Für alle.

Die Reifenschaukel hängen wir vom Balken auf einen passenden Baum um. Felix klettert auf den Baum, um sie von oben festzubinden, Jonas und ich halten unten den Reifen. Ja, das ist ja schon die richtige Höhe, das müssen wir gleich ausprobieren. Schnell schwingen wir uns in den Reifen und rund gehts. Von oben regnet es Guaven, denn der Baum wird ein bisschen durchgeschüttelt. Einen Felix regnet es zwar nicht, aber der beschwert sich schon ein bisschen von oben und meint wir sollen ihn mal vom Baum lassen. Tun wir nicht, denn wir drehen uns grad so schön und haben einen Heidenspaß. Wie drehen wir uns jetzt eigentlich wieder aus? Nein, andere Richtung, haha. Juhu das geht schnell, wie kommen wir da wieder runter? Eigentlich ein Bild für Götter, aber leider konnte niemand ein Foto machen, weil alle mit festhalten, schaukeln und lachen beschäftigt waren. Naja, müsst ihrs euch eben vorstellen.

Den Reifen kann man jetzt auch mit einer Schnur an den Baum hängen, wenn wir auf der Wiese etwas anderes spielen wollen. Große Kinder wie Felix und ich kommen aber schnell drauf, dass man sich auch in den Reifen setzen kann, während er am Baum hängt. Dann mit einem Ruck die Schnur lösen und huiiiii schwingt man durch den Garten. Toll. Nochmal, huuiiii. Hoffen wir mal, dass uns da die Kinder nicht draufkommen.

Zum Abschluss heißt es noch den Garten in den Griff zu kriegen. Also zumindest mal anzufangen damit. Felix hat sich schon mit Astsäge, Gartenschere und Machete ausgerüstet. Kein Schmäh, Bananenstauden lassen sich am leichtesten mit der Machete schneiden. Die sind nämlich dünn und haben viel Wasser. Ich schwinge sie also durch die Gegend und komme mit ziemlich cool vor dabei. Zu zweit und mit Unterstützung einer ABBA-Playlist ist die Gartenecke schnell in den Griff gekriegt.

Am Ende des Tages bin ich sehr erledigt, sehr schmutzig, sehr verschwitzt und sehr zerstochen. Aber irgendwie auch sehr glücklich. Ich stelle mich direkt unter die Dusche. Duschen mit ABBA macht auch glücklich. Aber Schaukeln mehr.

4 Kommentare

  1. Hey! Gut zu wissen dass du handwerklich so begabt bist 😉
    Nachdem Lena jetzt ein Handy hat (frag nicht, hab nicht ich entschieden), hab ich ihr zwecks sinnvoller Unterhaltung, gerade deinen Blog gezeigt. Sie war gleich begeistert von den Fotos…
    Viele liebe Grüße,
    Corina

    • Hi, ich versuche mein Bestes 😉
      Freut mich, dass ihr der Blog gefällt, dann sollte ich den Bildungsauftrag wohl erst nehmen hier, hahahah
      Ganz liebe Grüße 🙂 🙂

  2. Hallöchen. Es freut mich, dass du in deinem neuen Aufgabengebiet auch ein bisschen den Umgang mit den Werkzeugdingsen übst und damit auch erfolgreich bist.👏👏👏 Die Kinder werden eure Arbeit sich zu schätzen wissen. Habt noch viel Spaß daran.👋

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