Sommer, Sonne, schwarzer Sand

Der Tag beginnt mit chillen am Sofa. Wieder mal wollen Edwin und ich noch schlafen, aber der Rest beschließt, das Tagwache ist. Naja, dafür machen sie Frühstück. Es gibt Eier, Guacamole und Mango. Dazu Maracujasaft. Die Avocados an der Costa sind süßer, als bei uns. So lässt sichs leben.

Wir fahren mit dem Bus nach Atacames, die Nachbarstadt. Sie erinnert mich ein wenig an Küstenstädte in Kroatien. Nicht ganz so touristisch hergerichtet, aber mit vielen Läden mit Strandkleidung und kleinen Restaurants dazwischen. Überall fahren Motorrad-Taxis durch die Gegend. An der Strandpromenade reihen sich die Bars aneinander. Dafür ist Atacames bekannt, sagt der Reiseführer. Abgesehen davon kann er Atacames genauso wenig leiden wie Esmeraldas und attestiert wieder Hässlichkeit. Da muss ich schon ein bisschen widersprechen. Über den Strand gehts zu einem Aussichtspunkt. Wir haben uns mit Paulette angefreundet und sie zeigt uns alle Insider hier. Es ist heiß und schwül. Wir gehen im Wasser, obwohl dort lauter kleine Schneckentiere im Sand sind, die den heranschwappenden Wellen trotzen. Aber Muscheln gibts auch. Oben am Aussichtspunkt geht eine kühle Brise und die Vista ist atemberaubend. Wir spielen ein paar Runden Uno und die Burschen testen das Holzgerüst aus.

Dann zeigt uns Paulette einen kleinen Strand mit schwarzem Sand und Steinen. Da kann man super herumbalancieren und sich im Strand schlafen legen. Dachte ich halt, 2 Minuten später durfte ich den schwarzen Sand im Gesicht ausprobieren. Freunde eben. Die bauen dann die Pyramiden von Gizeh nach, auch wenn die Sphinx eher ein kiffender Hund wird.

Weil alle Hunger haben brechen wir in Richtung Strandpromenade auf. Und weil laufend Plastikbecher angespült werden, fangen wir irgendwann an Müll aufzusammeln. Einen übervollen Plastiksack, einige Flaschen und stapelweise Becher haben wir am Schluss. Ich verstehe ja auch nicht ganz, warum man unbedingt am Strand Plastikbecher verkaufen muss.

Zu Essen gibts schließlich Ceviche. Ein typisches Gericht der Costa, das aus Fisch oder Meeresfrüchten in einer säuerlichen Suppe besteht. Dann schlendern wir weitere 60 Mal die Strandpromenade auf und ab, auf der Suche nach der coolsten Strandbar. Dazwischen entdecken wir Airbrush-Tattoos, das muss natürlich auch sein. In der Bar gibts Hängematten mit Meerblick und Pina Colada mit echten Ananas und Kokosnüssen.

Das Meer schwappt schwappt schwarz und unaufhörlich gegen den Strand. Sterne gibt es auch hier keine. Aber die Wellen faszinieren mich. Sie sind immer da, immer weiter, egal was man tut. Manchmal bauen sie sich groß auf, um im Endeffekt abzuflachen. Manchmal sehen sie klein aus und kommen umso weiter. Der Strand, wo wie am Vormittag spaziert sind, ist unter Wasser. Es ist Flut. Aber morgen wird er wieder da sein, und sich über den Tag mit Leuten, Muscheln und Plastikmüll füllen. Und während der Nacht holt sich das Meer alles zurück. Leider auch den Plastikmüll.

Wir fahren per Moto-Taxi zurück ins Appartement und Edwin ist im Glück, weil er auch mal fahren darf. Der Abend klingt mit Spielen und Dachterrasse aus. Es ist schön hier.

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