Kalt warm ins neue Jahr

Mein erster Blick nach dem Aufwachen fällt auf die wunderschönen Berge, die mich durchs Fenster hinter dem Bett begrüßen. Gestern bei der Ankunft war es schon finster, deswegen zeigt sich die Schönheit Papallactas erst jetzt. Und die will gleich erforscht werden. Nach einem netten Frühstück im Hotel suchen wir mal die anderen heißen Becken. Einen schmalen Pfad hinauf, dann den Berg hinunter, der Weg ist mit Reifen befestigt. Dort finden sich dann nicht nur heiße Becken, sondern auch ein Fluss daneben. Etwas weiter hinten finden wir schließlich einen richtig tollen Wasserfall, so groß wie die in Mindo aber mit einem großen Flussbecken zum baden. Was wir natürlich gleich tun. Den Rest des Vormittages verbringen wir damit, zwischen Fluss, Wasserfall und den heißen Becken hin und her zu hüpfen.

Dann gehen wir auf Wanderung. Vom Hotelzimmer aus sieht man einen schönen See, da wollen wir hin. Zum See schaffen wirs am ersten Anlauf nicht, dafür querfeldein über eine Kuhweide und durch den Wald. Dabei entdecken wir alte Thermalbecken, die anscheinend nicht mehr benutzt werden. Und ich als leidenschaftliche Lost-Places-Fotografin bin im Glück und mit der Kamera dort eine halbe Stunde nicht wegzukriegen. Nach einem kleinen Picknick sehen wir schließlich ein, dass wir auf diesem Weg nicht zum Fluss kommen. Also alles wieder zurück. Wir sind auf 3473m und man merkt die Höhe schon. Allerdings haben wir einen echt sonnigen, warmen Tag erwischt. Und die Berge Pappallactas sind einfach unglaublich schön, das wiederholen wir heute noch so ca. 3473 Mal.

Zurück im Hotel entdecken wir eine Katze, die überdies kleine Katzenbabys hat. Maja und ich im Glück. Der nächste Versuch zum See zu gelangen führt über den Fahrrad- und Fußgängerstreifen der Landstraße. Im Hotel sagen zwar alle, dass man da so nicht hinkommt, aber Google Maps sagt schon. Und hat recht. Wir spazieren also neben der Straße entlang, links ein Ausblick auf den Wald, Fluss und Wasserfälle. Rechts dafür hupende Autofahrer, Machismo lässt grüßen. Wir können halt auch nix dafür, dass wir hübsch sind, sorry.

Den See finden wir dann auch wirklich und chillen uns auf der Wiese in die Sonne. Dann gehts weiter Richtung Dorf – wo man auch angeblich nicht hinkommt aber Google Maps sagt aber schon. Und hat wieder recht. Nach einer Weile zwischen Bergen und am Fahrradstreifen marschieren kommen wir in Papallacta an, das etwas kleiner ist als Mindo, wunderschön in die Berglandschaft hineingebaut, im Herzen des Dorfes die bekannten Thermen. Die lassen wir heute dank den Thermalbecken im Hotel aus. Aber wir wollen was essen. Vegetarisch gibts wieder nichts außer Reis, Salat und Pommes. Ich gebe auf und entscheide mich für Fisch.

Zurück gehts mit dem Taxi, weil es langsam finster wird und wir den Sonnenuntergang vom Aussichtspunkt genießen wollen. Das wird zwar wegen Wolken nix, dafür erkunden wir einen weiteren Waldweg der irgendwo ins Nirgendwo führt. Den Abend verbringen wir wieder im warmen Pool, mit den Gedanken aber schon mehr in beiden Daheims (Mindo & Österreich) als hier. Was die wohl alle angestellt haben, während wir weg waren? Zeit (und Handynetz) für lange Gespräche nach Hause war auch nicht die letzten Tage. Felix’ Familie ist in Mindo und ich freu mich schon sie zu sehen. Und alle anderen in Mindo sowieso. Die Reise war richtig toll, aber irgendwann gehts halt dann wieder heim. Mal in ein Daheim. Und vorher noch eine Runde das warme Wasser genießen und nicht dran denken, dass ich am Montag wieder arbeiten muss.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert