Wie geht es dir?

Die letzten Tage habe ich viele Nachrichten bekommen, wie es mir geht. Klar an ein “Alles Gute zum Geburtstag” hängt man schnell ein “und wie gehts dir?” dran, wenn man sich länger nicht gesehen hat? Und ich frage zurück, denn ich möchte ja auch wissen, wie es der Person geht. Aber was verbirgt sich wirklich hinter dieser Frage?

Hola, como estas?. Das “wie geht es dir” auf Spanisch ist eine typische Grußformel, auf die nicht unbedingt eine Antwort erwartet wird. Es heißt einfach so viel wie ein erweitertes “Hallo”. “Bien”, ist die Antwort, sofern es eine gibt. Gut also. “Mir geht es super.” habe ich auf die Nachrichten zurück geschrieben. Stimmt ja auch, meistens.

Aber es gibt sie, die Tage, da ist einfach nichts super, und ich weiß nicht mal warum. Aber das ist keine geeignete Antwort auf die Frage “Wie geht es dir.” “Alles gut?” ersetzt die besagte Frage manchmal. Vor allem, wenn man eigentlich weiß, dass nicht alles gut ist. Aber kann es das überhaupt? “Wenn es einen Tag gibt, an dem alles gut ist, dann tanze ich.”, hat Felix das unlängst sehr gut auf den Punkt gebracht. Wir haben hier gerade so einen kollektiven Durchhänger. Warum wissen wir eigentlich nicht. Aber es ist halt so.

Das ist auch keine geeignete Antwort auf “Wie geht es dir?”. Zu konfus, zu persönlich. Was möchte ich überhaupt mit der Person teilen, die das gerade fragt? Wie viel weiß sie aus meinem Leben gerade? Und möchte ich überhaupt darüber reden, wie es mir geht? “Gut”, nennt sich die einfache Lösung. Sie ist nicht gelogen, aber auch nicht immer ganz wahr. Aber würden wir jedes mal auf die Frage “Wie geht es dir?” zu einem Monolog über unser Befinden ansetzen, würden wir den ganzen Tag nicht mehr fertig. Und was überhaupt darauf antworten, wenn man eigentlich kein Ahnung hat, wie es einem geht? “Gut. Alles gut.”

Die Standardantwort. Gut, dass es sie gibt, gut das man sie verwenden kann. Immer, wenn man sie gerade braucht, oder einfach als Zeichen der Höflichkeit. Aber wie es uns wirklich geht? Das findet man mit einem einfachen “Wie gehts dir?” nicht wirklich heraus. Und will es auch eigentlich nicht. Ein komisches Konzept der Höflichkeit, in Gesprächsstarter, ein Abchecken der anderen Person. Wenn die Antwort dann nämlich nicht “Gut” ist, läuft nämlich wirklich etwas falsch. Aber das darf es auch, eine Zeit. Und dann, wenn wir einen Tag finden, an dem alles gut ist, dann tanzen wir.

Und wie geht es dir? Ist alles gut? also so wirklich?

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