Heute haben wir tatsächlich Surfen gelernt. Zumindest ein bisschen. Und den Strand in Mompiche genossen. Jetzt sind wir sehr glücklich und sehr rot.

Der Tag beginnt mit einem dürftigen Frühstück aber viel Kaffee und einem versuchten Anruf nach Hause. Der scheitert an schlechtem W-Lan und lautem Regen im Hintergrund. Der Regen hätte auch fast schon unser Zelt überschwemmt, wenn nicht unsere Gastgeber_innen mal schnell einen kleinen Sand-Damm an der Grundstückseinfahrt aufgeschüttet hätten.

Dann wirds aber tatsächlich was mit unserer Surfstunde. Nachdem uns ungefähr alle Leute hier empfohlen haben, das mal ausprobieren, stehen wir voll motiviert in Sufer-Tshirts mit den Brettern vor der Surfschule. Erst mal die Bretter zum Strand tragen. Es ist nicht weit, Mompiche hat nur drei Ecken.
Dann gibt’s eine Theorieeinheit im Sand, wie man auf einem Surfbrett aufsteht. Ab ins Wasser.
Der Surflehrer heißt auch Edwin und ist supernett. Er gibt meinem Brett einen Schups, dann kommt die Welle und dann soll ich aufstehen. Soweit zumindest die Theorie, die Praxis endet mal mit einem Platsch. Ob ich doch den anderen Fuß vorne nehme? Das überlege ich immer noch, während die anderen schon stylisch über die Wellen gleiten. Naja. Dann fahren Edwin und ich gleich mal zusammen, so geht das such nicht. Irgendwann klappts dann aber doch und ehe ich mich versteh gleite ich auf dem Brett stehend auf der Welle bis fast an den Strand. Glücksgefühle. Gleich nochmal. Es klappt nicht immer, aber immer öfter. Und ja, wie liegen mehr im Wasser als wir auf dem Brett stehen, aber wir sind halt Anfänger. Jedes Mal stehen ist da ein umso größerer Erfolg.

Ich liege am Brett, die Welle kommt. Aufstehen, schreit Edwin hinter mir. Obs klappt? Gleichgewicht. Oh ja, ich stehe. Dann fühlt sichs ganz leicht an. Neben mir taucht Felix auf, er hat dieselbe Welle erwischt und wir gleiten nebeneinander dahin. Im seichten Wasser springe ich ab. Mit einem großen Grinsen im Gesicht.

Nach 2h surfen tut uns alles weh, aber wir sind glücklich. Sieht man auch ein bisschen an den Gesichtern.
Den Nachmittag verbringen wir auf Portete, einer kleinen Insel in der Nähe. Hin gehts mit Moto-Taxi und Boot. Und diese Insel ist wirklich so süß und idyllisch, dass man hier einen Mamma Mia Verschnitt drehen könnte. Ich bin auch schwer in Versuchung, einen auf Mamma Mia zu machen und einfach da zu bleiben. Nur den Part mit dem schwanger werden vielleicht auslassen, aber sonst wäre die Insel perfekt.

Um 3.5 Dollar bekommen wir Mittagessen: Reis mit gebratenen Shrimps. Geil. 😍
Dann ein Strandspaziergang mit Schatten und Muscheln suchen. Ich schlafe in der Sonne, Felix lässt die Drohne steigen und Edwin und Maja haben immer noch nicht genug von den Wellen. Dann entdecken wir irgendwann unsere Sonnenbrände. Ups, aber wir waren eingeschmiert! Blancos halt, sagt Edwin.

Weiter geht’s mit dem Mototaxi zum Playa Negra, dem schwarzen Strand. Eine kleine Sandschlacht und dann ins Wasser. Die Wellen sind noch höher als gestern, wir tauchen durch oder versuchen drüber zu springen. Bis die Sonne untergeht.

Eine grüne, steinige Landzunge ragt ins Meer, danaben die sinkende Sonne, die sich im Wasser spiegelt. Über dem Meer steigt dünner Nebel auf, er ist nicht aufs Foto zu kriegen. Die Sonne schon, Felix hat jetzt so ca. 150 Sonnenuntergangsfotos am Handy. Alle andern waren nämlich leer und wir haben seins geklaut. Wir sitzen am Strand und spielen Frisbee, bis es dunkel wird. Dann holt uns unser Moto Taxi-Fahrer wie verabredet ab.

Zurück beim Camping die wirklich wichtigen Fragen: Wer darf jetzt zuerst duschen gehen? Und wer hat schon wieder das Zelt offen gelassen, ich wars, Felix will mich hauen. Aber ich steh unter der Dusche, ätsch.

Abendessen gibt’s mit Streetfood am Strand: für 50 Cent bekommt man hier Empañadas (Teigtaschen mit Käse) oder Corviche. Das ist ein Teigkloß mit Fisch, dazu Salat und Mayonese und ein Shrimp. Hört sich jetzt erst mal nicht so gut an, aber ist sehr lecker. Vor allem mit Blick aufs dunkle Meer.

Und weil wir morgen Früh surfen gehen wollen, gehen wir dann einfach schlafen. So der Plan. Edwin und ich sitzen noch ewig auf den großen Steinen und schauen den Wellen zu. Im Schlaf höre ich sie weiter und träume vom surfen. Die Welle saust an, kommt, aufstehen!!, platsch.



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