Heute war endlich unser lang erwartetes und nicht lang geplantes Weihnachtscafé. Und was soll ich sagen, es war anstrengend, aber wahnsinnig toll. Es gibt Wagenladungen an Keksen, Kuchen und Essen, Kleidung- und Schmuckverkauf, Musik ohne Ende und SALEM-Touren. Ich bin die Co-Moderatorin von Luis und für das Musikprogramm zuständig, Felix und Edwin zaubern überall Karten her und weg, Maja bastelt mit den Kleinen Papiersterne.
Beschäftigt sind wir aber alle schon seit der Früh. Als erstes gilt es nämlich ein Plastikdach zu installieren. Denn man kann hier halt nicht ohne Regen kalkulieren. Jonas glaubt uns bis zum letzten Moment nicht, dass wir aus unserem Zeltplastik und ein paar Schnüren und Steinen ein herzeigbares Dach bauen können. Tja, könne wir aber. Zwei Ecken am Schaukelgerüst befestigt, eine am Bakon, eine am Dachbalken vom Pame’s Espacio. Und nein, die Kinder dürfen nicht auf dem Hausdach rumklettern um die Schnur zu spannen. Wir schon. Die Konstruktion ist improvisiert wie immer, aber das können wir ja schon. Ebenfalls improvisiert ist der Aufbau der Tontechnik, die natürlich nicht so funktioniert wie sie soll, so wie Tontechnik das halt tut. Ein Mischpult wäre praktisch, aber wir haben keins. Klinkenkabel zum Gitarre anstecken auch nicht, vielleicht eine Batterie für den Tonabnehmer? Egal, muss auch so gehen. Und es geht schon.
Die spanische Moderation ist am Anfang etwas holprig, die wichtigsten Sachen soll ich auf Englisch übersetzen. Sprachenchaos in meinem Kopf, aber die Leute verstehens. Und mögens anscheinend auch, den Komplimenten nach zu urteilen. Die bekomme ich heute nicht nur für die Mod, sondern auch für mein Aussehen. Kommt halt davon, wenn man immer irgendwie rumrennt und dann mal mit Bluse und Wimperntusche auffährt. Felix und Edwin haben sich auch in Schale geworfen, mit Zauberumhängen und eingens aus Karten gebastelten Fliegen. Ja, heute sind wir alle schön. Ein Grund zum doofe Fotos machen.
Der Kinderchor präsentiert sich brav, süß wie immer und eigentlich auch schön singend. Dann läuft das Programm eigentlich auch schon von selbst. Zwischen der Musik interviewe ich Sulema und Geraldina über unsere Arbeit hier in SALEM. Und weil ein Musiker Geburtstag hat, wird spontan mal Happy Birthday in vier Sprachen gesungen. Und irgendwann zwischen den Moderationen komme ich auch mal zum Kuchen essen.
Gegen 7 am Abend läuft das Programm aus, die Kinder gehen nach Hause und die Leute langsam auch. Uns bleibt noch die Küche und das ganze Areal wieder halbwegs in Normalzustand zu versetzen. Danach sind wir ko. Aber feiern gehen wir trotzdem noch, alle gemeinsam, als Team. Denn zum tanzen sind wir heute alle noch nicht gekommen.