Wir haben 11 Hühner und einen Hahn hier in SALEM. Und 11 kleine Kücken. Glauben wir halt. Warum? Das ist eine lange Geschichte….

Sebas und Jonas haben uns gezeigt, wie man die Hendln füttert und einsperrt. Das sollen am Abend und am Wochenende wir machen, so der Plan, damit nicht immer jemand extra nach Salem kommen muss. Soweit, sogut. Hühner füttern ist ja nicht so schwierig. Und es müssen am Abend alle im Käfig sein, damit sie nicht gefressen werden. Das erweist sich schon als schwieriger, weil sie untertags ständig über den Zaun fliegen und dann am ganzen Gelände herumrennen. Dann muss man sie entweder fangen (haha versuchs doch), oder in Richtung Gehege treiben und die Tür aufmachen. Das ganze Prozedere erinnert mich an den Bauernhof meiner Großeltern, wo ich als kleines Kind auch immer meiner Oma geholfen habe die Hühner einzufangen. Die sind aber lieber laut gackernd über den ganzen Hof gelaufen als ins Gehege und haben ihre Eier irgendwo hingelegt. Und Klein-Julia hatte ihren Spaß damit. Groß-Julia jetzt eigentlich auch, denn die Salem-Hühner sind genauso.

Unser erster Abend als Hühneraufpasser also. Es regnet ins Strömen und wird gerade dunkel. Tolle Voraussetzungen. Weil ich gerade noch am Telefonieren bin, begibt sich Felix zunächst allein auf die Mission Hendln. 5 Minuten später steht er leicht durchnässt in der Küchentür.

“Wie viele Hendln haben wir?”

“11 und einen Hahn glaub ich..”

“Schlecht, ich hab 7 und einen Hahn.”

Wir starten also mit Handtaschenlampen und weiterhin im Regen eine Hühnersuche. Eine Henne samt Kücken taucht noch unter dem Stall auf. Husch, in den Stall, die kleinen Kücken brauchen alle eine Extraaufforderung. Acht und ein Hahn also. Wie viele sollen es jetzt insgesamt sein? Nach einer Weile suchen und zählen und verzählen geben wir auf, sollen die Hühner doch bleiben wo sie sind.

Ich hole meinen Laptop aus dem Büro und finde dort zwar kein Huhn, aber dafür eine Katze. Micho, die dort eindeutig nicht sein sollte. Vor allem, weil sie sich schon gestern dort einsperren hat lassen und dann unter den Tisch gepinkelt hat. Fanden wir alle nicht so toll. Katze also raus aus dem Büro, Hendln immer noch verschwunden.

Gegen halb 9 schaut Sulema, unsere Chefin, nochmal vorbei. Sie ist sehr unterhalten von der Hühnergeschichte und hilft uns nochmal suchen. Wie viele Hühner haben wir nochmal? Und wie viele sind drinnen? Uno, dos, tres, cuatro… ach ja die eine im Extrastall haben wir vergessen….. Jetzt rennen wir also zu dritt lachend mit Handytaschenlampen durch den Regen. Im Hühnergehege finden wir zwar keine verlorenen Hühner, dafür Katze Butterbrot, die uns fleißig bei der Suche unterstützt. Nicht so gut. Katze also raus aus dem Hühnergehege.

Nach einiger Zeit wortwörtlichem tappen im Dunkeln auf einmal ein Freudenschrei von Felix. Eine Henne sitzt auf einem Ast und starrt ihn an. Schön, Henne in den Stall. Die letzte verlorene Henne finden wir schließlich sehr entspannt auf dem Fensterbrett. Das ist zwar auch ein schöner, aber wahrscheinlich kein so sicherer Schlafplatz. Ich halte die Tür auf, Felix trägt die gackernde Henne in den Stall. Jetzt sollten wohl alle Hendeln im Stall und alle Katzen nicht im Büro sein.

Denken wir. Denn am nächsten Morgen begrüßt uns eine Henne vor dem Gehege. Wir haben also 12 Hühner und einen Hahn. Und 11 kleine Kücken. Oder so. Keine Ahnung, ich glaub wir haben alle.

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