Gold ist für nichts gut

Man hat es an den Protesten bemerkt, aber auch in Gesprächen mit vielen Umweltschützer_innen: Ecuador hat ein Problem mit dem Bergbau. Er wird in großen Teilen des Landes betrieben, teils auch in Naturschautzgebieten. Nicht nur die Natur leidet, sondern auch die Menschen, die Wirtschaft und soziale Strukturen. Ich habe dazu eine Sendung für Women on air- Globale Dialoge auf Radio Orange 94.0 gestaltet. Weil ich aber weiß, dass sich nicht alle eine Stunde Radio anhören wollen, hier das transkribierte Interview mit Daniela Balarezo und Inty Arcos.

Daniela Balarezo ist seit vielen Jahren in Konservations- und Lebensprozesse in der Region eingebunden und auch Mitglied der nationalen Beobachtungsstelle für die Verteidigung der Rechte der Natur und des Buen Vivir.

Inty Arcos ist Biologe mit Schwerpunkt Ökologie und nachhaltige Entwicklung. Er leitet seit mehr als 15 Jahren Projekte rund um Naturschutz, Forschung und nachhaltige Produktion im Nordwesten der Provinz Pichincha. Derzeit ist er Mitglied des Komitees für die Volksbefragung „Quito Libre De Minierá“ mit Schwerpunkt auf dem Chocó Andino.

Balarezo: Guten Morgen, guten Abend, ich bin Daniela Balerezo, ich lebe seit sechs Jahren in Mindo, ich bin seit langem in Naturschutzprozesse und Lebensprozesse involviert und jetzt bin ich auch Mitglied der nationalen Beobachtungsstelle für die Verteidigung der Rechte der Natur und des Buen Vivir.

Arcos: Ähm, hallo, mein Name ist Inty Arcos, ich bin ein Bewohner hier im Choco Andino, ich bin ein Aktivist, ich arbeite mit den Menschen, um die Wälder, die Flüsse und die Gesundheit der Menschen zu erhalten. 

weltnarrisch: Dankeschön. Heute geht es um die Frage des Bergbaus. Könnt Ihr  mir einen kurzen Überblick über die Entwicklung des Bergbaus in der Nähe von Pacto geben? Für Leute, die nichts über diese Situation wissen. 

Arcos: Ja, wir wehren uns seit vielen Jahren, seit fast zwanzig Jahren, hier in der Gegend. Mit den Familien, mit den Bauern, um zu verhindern, dass in diesen Gebieten, in diesen wunderbaren Landstrichen, in denen wir leben, Metall abgebaut wird. Wir wollen die Zerstörung unserer Lebensgrundlage verhindern, und dass unsere Produktionsformen respektiert werden. Und in all diesen Jahren wurden wir von der Zentralregierung quasi zum Widerstand gezwungen. Von der Zentralregierung Ecuadors. Die normalerweise unter dem Druck steht, sehr schnell an Geld zu kommen, um ihre Macht während der vier Jahre, die sie regiert, aufrechtzuerhalten. Und sie wird von den Wirtschaftsmächten, meistens aus den Ländern des globalen Nordens, unter Druck gesetzt. Aus dem globalen Norden, wo diese Bergbauunternehmen ihren Sitz haben, sind es gerade amerikanische, chinesische, australische oder europäische Unternehmen, die mit Blut und Feuer ausbeuten wollen und dabei die Menschenrechte und die Rechte der Natur verletzen. Und jetzt, wo wir den Klimawandel erleben, und den Krieg mit der Ukraine, hat die Nachfrage an Bodenschätzen sehr zugenommen. An Kupfer, Gold, Lithium, seltene Erden… Und der Metallbergbau wird die Produktionsformen, die wir hier in den Gemeinden haben, zerstören.

weltnarrisch: Vielen Dank, du hast jetzt schon eine Menge Themen angesprochen, die ich fragen wollte. Könnt ihr mir genauer erklären, warum der Staat Ecuador nichts gegen den Bergbau unternimmt?

Arcos: Schauen wir mal. Die Regierung unternimmt nichts dagegen, weil es sich um schwache Regierungen handelt, die mit Geld an die Macht kommen, so dass ihnen die Hände gebunden sind, denn um an die Macht zu kommen, brauchen sie Geld. 

Und zu den Mineralien: Die sind nie allein im Boden. Die Erde setzt sich aus vielen Mineralien zusammen. Kupfer, Cäsium, Rubidium, Lithium, es gibt viele Mineralien. Was sie an den ecuadorianischen Staat zahlen, sind die am häufigsten vorkommenden Mineralien in den Konzessionen, also Kupfer, Gold, Silber und sogar Uran. Wozu dienen diese Mineralien? Nun, Gold ist für nichts gut. Außer für Spekulationen. Kupfer. Nur als Leiter, für die Elektroautos, für die elektrischen Turbinen und andere Sachen zur Energieübertragung. Lithium, zur Herstellung von Batterien. Seltene Erden, um diese ganze Autotechnologie zu verbessern und so weiter.

Aber wir müssen bedenken, dass für jedes Gramm Gold 3000 Liter Wasser kontaminiert werden, 25 Tonnen Boden kontaminiert werden, ja, die dann mit Schwermetallen, mit Schwefelsäure, mit Quecksilber kontaminiert sind, die sich anreichern, die Krebs bei Menschen verursachen, die die Natur schädigen und ewig nicht wiederhergestellt werden können. Viele Jahre lang, 300, 400 Jahre lang. Und diejenigen, die dann versuchen müssen, diese Katastrophen zu beheben, sind wir, der Staat, also?

Balarezo: Ich möchte etwas ergänzen. Ich denke, das ist eine sehr wichtige Idee, die wir mit unseren KollegInnen in Österreich teilen sollten. Das ist der Grund, warum sich Ecuador jetzt in dieser Ausbeutungssituation befindet. Leider geht der Traum, dass das Erdöl uns retten und zu Entwicklung verhelfen würde, zu Ende, und jetzt haben sie einen anderen Knebel. Und das ist nichts anderes als der Bergbau.  Aber ich wollte auch sagen, dass es eigentlich ein Armutszeugnis ist, die Naturwunder nicht zu sehen, die es in einem Land mit einer so großen Vielfalt wie Ecuador gibt. Länder wie El Salvador, Costa Rica und Honduras haben vor kurzem verkündet, dass sie keine Ausbeutung des Bodens mehr vornehmen werden. Ecuador tut das nicht, sondern wir haben uns entschieden, unsere Bodenschätze auszubeuten, was verrückt ist. Wir haben diese Megadiversität vor Ort. Das ist ein Wahnsinn.. Aber leider ist es eine strategische Politik, wie Ecuador sie nennt. Also stehen wir als SiedlerInnen, als BäuerINnen, als Vereine, als TourismusunternehmerInnen zusammen. Denn Widerstand ist ein Recht und das steht in unserer Verfassung.  

Ein weiterer wichtiger Punkt ist zu klären: Pacto ist eine der 33 ländlichen Bezirke von Quito. Quito ist die Hauptstadt von Ecuador. Pacto liegt also bei Quito. Und Pacto ist auch eine der wichtigsten Bezirke, was die Artenvielfalt, die Produktion von sauberem Wasser, die Erzeugung von sauberen und gesunden Lebensmitteln und die Aufrechterhaltung eines Lebensstils im Einklang mit der Natur betrifft. Der Metallabbau gefährdet all diese Lebensformen, die Inti bereits erwähnt hat.

 weltnarrisch: Könnt ihr etwas mehr darüber erzählen, wie sich der Bergbau auf die biologische Vielfalt, die Produktion und das Leben der Menschen auswirkt? 

Balarezo: Nun, da der Bergbau von unten her ausbeutet, muss er alles, was oben ist, eliminieren. Das heißt: Böden, Wälder, Quellen, Wasserquellen, und das alles in einem Gebiet, in dem jedes Jahr mehr als 3.000 Millimeter Wasser fallen. Es ist Wahnsinn, Mineralien auszubeuten.

Das alles führt zu einer wahrhaften Bombe, einer Umweltbeeinträchtigung, die historisch sein wird, über Generationen. Und das ist absolut ungerecht. Ein besonderes Problem haben die Verbände der Panela-Bauern. Bergbau bedeutet für sie, dass all die 30, 40 Jahre Verbandsarbeit und die Bio-Zertifizierungen, die sie sich erkämpft haben, zunichte gemacht werden. Wenn das Gebiet mit Quecksilber oder anderen Metallen kontaminiert ist, gehen diese Zertifizierungen leider verloren. Dann gefährdet man auch die Ernährungssicherheit, die Lebensprozesse und die langjährigen Lebensgrundlagen und die Selbstversorgung. Und auch die Landschaftsgestaltung. Es ist ein Horror. Es bringt alles Durcheinander.

Vielleicht möchte Inty von biologischer Seite noch etwas sagen.

Arcos: Ja, wir befinden uns an einem der artenreichsten Orte der Welt, wir haben Bären, Otter, wunderbare Tiere, 600 Vogelarten, das sollte als Erbe der Menschheit behandelt werden. Als ein Recht, das alle Menschen und alle anderen Lebewesen haben, diesen Planeten zu teilen und sich gegenseitig zu respektieren. Und leider sind wir als Zivilisation ziemlich verloren, und ich bin traurig, das sagen zu müssen. Denn es ist genau wie der Krieg mit der Ukraine. Jetzt hat alle Welt Angst, dass Putin plötzlich eine Atombombe abwirft und wir alle am Arsch sind. Wir alle sterben. Niemand wäre gerettet, weder die Ecuadorianer noch die Chilenen, niemand. Wir alle sterben. Und genau das ist die Logik, wie der Bergbau funktioniert. Sie denken, dass ich, wenn ich ein Loch von einem Kilometer in die Erde grabe doch nicht die Umwelt verschmutzen werde. Wir werden alle daran sterben. Es wird auch die Engländer, die Österreicher und alle anderen treffen.  Ich denke also, dass wir als menschliche Spezies, Bergbau, Krieg, Erdölförderung, die Art und Weise, wie wir miteinander umgehen, ändern müssen. Wir müssen uns einschränken, wir müssen unser Konsumbedürfnis kontrollieren. Der Konsum kennt keine Grenzen. Aber das Ökosystem hat bereits eine Grenze. Wir haben nur diesen einen Planeten. Und das Wasser kommt nicht aus dem Wasserhahn, und der Sauerstoff nicht vom Jupiter. All dies endliche Ressourccen. Wenn sie kontaminiert sind, sind sie weg. Und wir sind eine Menge Menschen hier auf der Welt, die lernen müssen, auf eine andere Weise zu leben, um als Menschheit zu überleben. Natürlich kämpfen wir darum, die Bären, die Bäume und Schmetterlinge zu retten, darüber hinaus kämpfen wir darum, uns selbst zu retten.   

Umweltgerechtigkeit geht Hand in Hand mit sozialer Gerechtigkeit. Das müssen wir verstehen.Also für die Kollegen, falls diese Nachricht nach Österreich kommt, und du sie übersetzt, das müssen sie verstehen: Dass wir unseren Wünschen Grenzen setzen müssen, denn materielle Dinge füllen den Geist nicht aus.

weltnarrisch: Das stimmt, vielen Dank. Faktisch hat Ecuador ja Gesetze, die die Natur schützen sollen und Bergbau nur unter bestimmten Bedingungen erlauben. Ihr habt mir vorher erklärt, dass viel Bergbau illegal passiert. Wie passiert das und was steht eigentlich im Gesetz?

Arcos: Ecuador hat viele Probleme. Soziale Probleme, strukturelle Probleme, Probleme mit Korruption…  Falsch verstandene Macht.. Und es kann diese Macht der Bergwerke einfach nicht kontrollieren. Diese Firmen sind große Kapitalisten, wie ich schon vorher gesagt habe. Die unterstützen ein Wirtschaftsmodell der entwickelten Länder. Der ecuadorianische Staat hat die Kraft nicht, diese Desaster zu kontrollieren. Erstens, weil es auch keine Priorität hat, weil die glauben, dass die Umwelt und der Schutz der Umwelt nichts mit sozialer Gerechtigkeit zu tun hat. Genau wie eine nachhaltige Wirtschaft zu schaffen.

Die glauben, das sind verschiedene Welten. Aber das ist nicht so.

Wenn es keinen Umweltschutz gibt, kann es keine soziale Gerechtigkeit geben, und auch keine nachhaltige Wirtschaft. Das spielt alles zusammen. Und wenn der Staat nicht auf die Natur acht gibt, dann passiert eben was diese Woche passiert ist, dass 7500 Liter Diesel vor Galapagos ausrinnen.

Vor einem Monat ist ein Erdöltank im Amazonasgebiet kaputt gegangen. Ein bisschen länger her, hat sich die Bergwerksstadt Zaruma erhoben. Und das ein debiler, gespaltener Staat ist, gespalten durch Unternehmen und Kapital… Vergiss es. Sie werden die Bergwerke niemals kontrollieren.

weltnarrisch: Dani, möchtest du dem vielleicht noch etwas über die Gesetze hinzufügen?

Balarezo: Ja, was ich ergänzen möchte: Hier in Ecuador haben wir eine Verfassung, die die Rechte der Natur als Subjekt anerkennt. Aber dann haben sie uns ein Tor geschossen, mit der Verabschiedung des Landwirtschafts- und Bergwerksgesetzes. In diesem ersten Natur- und Bergbaugesetz ist festgelegt, dass jede Bergbautätigkeit, die in einem Kanton aufgenommen wird, einen Bericht über die Bodennutzung vorlegen muss. Das ist in Quito passiert, ich erinnere mich noch gut, weil ich damals als Beamtin im Umweltministerium in Quito gearbeitet habe. Die ersten Bergbaukonzessionen, erinnerst du dich Inti, in Ingapi und Urcutambo, mussten dieses Verfahren durchlaufen. Den Bericht herzeigen und sagen: Schaut mal Municipio von Quito, darf ich hinein? Das ist mein Kompatibilitätbericht. Dann hat sich das ganze Municipio bewegt, und natürlich haben wir gesagt: Diese Tätigkeit ist nicht vereinbar. Zu dieser Zeit war Bürgermeister Barrera verbrüderter Berater von Correa, dem damaligen Präsidenten. Und sie haben einen schrecklichen politischen Schachzug gemacht: Sie änderten die Bergbaugesetze. Und diese Änderung bestand darin, diese Kompatibilitätsberichte abzuschaffen. 

Also jetzt kann man sagen: Die gehen rein, in dein Haus, in deinen Canton, nach Quito, überall, ohne dich nach irgendeiner Erlaubnis zu fragen. Es ist egal, welche Regeln du als Autorität dort aufgestellt hast. Zum Beispiel das steht unter Schutz und das ist eine erlaubte Bodennutzung. Das ist ihnen egal. Sie kommen einfach und machen. Wie Inti gesagt hat: Diese Kräfte, diese mafiösen schweinischen, die machen, das alles organisiert wird. Und die Staaten, was machen die? Durch die Funktionäre organisieren sie alles so, dass es durchgeht. Also was ist der Gipfel des Berges? Die Zivilgesellschaft. Die Leute, die am Land leben, die den Boden bearbeiten, die dort ihr Leben leben. Tag für Tag, am Land, in diesen Wäldern. Das ist die einzige Möglichkeit. 

weltnarrisch: Also allgemein gesagt: Im ersten Bergwerksgesetz konnte die Regierung eines Kantons nein sagen. Das ist jetzt nicht mehr möglich und deshalb organisiert sich die Zivilgesellschaft.

Balarezo: Ja genau, und was ich gerne noch sagen würde, keine von den Bergwerkskonzessionen,  die es hier im Choco Andino oder im Land gibt, erfüllen die Umweltverträglichkeitsprüfung. Und auch nicht die Vorprüfung, die eigentlich nach dem Gesetz erfüllt sein müsste. “Wenn Sie bergwerkliche Aktivität vorhaben, okay, dann muss eine Vorprüfung gemacht werden”. Oder wenn nicht, dann eine Umweltverträglichkeitsprüfung, die im Fall von Pacto zu machen wäre. Das ist denen egal, weil sie es nie gemacht haben. Und keine einzige Konzession im ganzen Land hatte so eine Vorprüfung. 

Wir haben schon einige Erfolge gefeiert. In Quimsacocha, im Süden von Ecuador. Die Umfrage  in Cuenca, die Umfrage in Pacto selbst im Jahr 2015. Wo 92% der Leute gesagt haben “Wir wollen keine Bergwerksaktivität hier”.  Andere Arten von Tätigkeiten, aber kein Metallbergbau.

Also, wir erfinden das ja nicht. In Cuenca auch, ich kann mich an die Zahlen nicht erinnern, aber sie sind eindeutig, im Gegensatz zu den Leuten oder Gruppen die schon Bergbau wollen. Aber der Staat.. naja. Es ist ein Konflikt. 

weltnarrisch: Du hast jetzt die Volksabstimmung erwähnt, ihr seid ja grad an diesem Thema dran, was passiert da genau? Und könnt ihr auch erklären, wie in Ecuador eine Volksabstimmung funktioniert?

Arcos: Glücklicherweise kennt die ecuadorianische Verfassung drei Arten von Demokratie. Die eine ist die repräsentative Demokratie, das heißt, du kannst wählen gehen. Alle vier Jahre wählen wir einen von diesen Dummköpfen, wie ich sie nenne, also Politiker, die dann für dich entscheiden.  Das heißt, du schenkst die Verantwortung für dein Leben dann einem Typen oder einer Dame, die Präsident oder Präsidentin werden möchten. Und dann gibt es die direkte Demokratie. Das ist die andere Form der Demokratie. Was die ermöglicht ist, dass die Leute sich organisieren. Wir sammeln Unterschriften und machen eine Volksabstimmung und daraus einen Mechanismus, um Entscheidungen zu treffen. Also haben wir uns organisiert, mit verschiedenen Kollektiven, mit Leuten, die an die direkte Demokratie glauben. Die wohl ehrlichste Form, Entscheidungen zu treffen und zu regieren ist doch diese, denke ich. Dass sie dich fragen: Willst du eine U-Bahn, willst du einen Krieg? Also alle, alle stimmen wir demokratisch ab: Wollen wir Bergbau in den Wäldern? Oder wollen wir die Wälder retten und das Wasser und alle anderen Lebewesen, für die Zukunft. Also müssen wir 200 000 Unterschriften sammeln, ja, und bei den nächsten Wahlen eine Abstimmung machen damit die Leute aus Quito entscheiden, ob sie Bergbau wollen oder nicht. Und natürlich werden sie nein sagen. Weil wer, der noch ganz bei Sinnen und Verstand ist, will das alles zerstören: Die Flüsse, das Wasser, das Essen. 

Denn jetzt wird langsam allen klar werden: Die Leute, die gerade den Boden vor den Bergwerken verteidigen, sind die Leute, die das Land ernähren. In Ecuador ernährt dich der kleine Bauer. Und genau das sind die Leute, die gegen die Bergwerke eintreten. Es ist sehr wichtig, die Dinge zu verknüpfen und aus einer größeren Perspektive zu betrachten. 

weltnarrisch: Dani, kannst du mir zusammenfassen, an welchem Punkt ihr mit eurer Volksumfrage gerade seid?

Balarezo: Ja wie Inti sagt, die Kampane “Quito sin minería” also “Quito ohne Bergbau” besteht aus ein paar Kollektiven, Leuten und Organisationen, die unterstützen. In der Volksbefragung gibt es vier Fragen, die auf die unterschiedlichen Typen von Bergbau abzielen: minerá a nivel artesanal, a pequena, mediana y gran escala. Hier im Choco Andino. Im Moment sind wir in einer großen Kampagne um Unterschriften zu sammeln, weil der Consejo National electoral, die Nationale Wahlbehörde uns am dritten Mai die Formulare gibt.. Die Kampagne läuft seit dem 26. März. Aber da übergebe ich das Wort lieber an Inti, weil ich unterstütze schon hier aus Mindo, aber sie sind in Quito und fahren die Kampagne.

Arcos: Ja, wir warten und hoffen, dass das Consejo electoral national nicht denselben Druck erfahren muss wie der Präsident und seine Kreise. Weil sie könnten auch dasselbe machen, was sie mit Yasuní gemacht haben. Blockieren. Sie haben uns offiziell gesagt, dass sie uns am dritten Mai die Formulare geben um Unterschriften zu sammeln. Und dann müssen wir alle mit unseren Bleistiften und Kugelschreibern ausrücken “Schauen Sie, Ich möchte, dass diese Wälder beschützt werden. Unterschreiben Sie für das Leben. Unterschreiben Sie für das Leben.” 

Balarezo: Und darauf muss man sich gut vorbereiten. Weil was ich gehört habe, wollen sie 500 000 Unterschriften sammeln, weil im Prozess von Yasuni (da ging es um einen Nationalpark) haben sie einen großen Teil der Unterschriften eliminiert. Also möchte man nicht nur die 200 000 sammeln. Sondern mindestens das doppelte.

Arcos: ja, viel mehr. damit wir es garantieren können.

weltnarrisch: Sehr gut,dann wünsche ich euch sehr viel Erfolg mit eurer Kampagne.

Arcos: Danke, Julia. Balarezo: Ja, danke Julia, Danke. Arcos: Auf das alles super wird.

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