Mein letzter Abend in Peru. Ich habe nicht viel geschrieben dieser Tage. Von all den Orten, die ich gesehen habe, möchte ich euch noch erzählen. Nazca, Machu Picchu, die Wüste rund um Paracas. Aber später. Zuerst gehts auf Weltenreise. Morgen zurück nach Mindo, zwei Tage später nach Österreich. Wie das ist? Vor allem komisch. Aber ich freue mich. Zunächst noch einen schönen Abschluss mit allen in Mindo zu verbringen. Einen Abschluss ohne krank sein, wie beim letzten Mal. Einmal noch Campen, in SALEM schlafen, die Katze kuscheln, Großeinkauf bei Yumbos machen. Allen viel erzählen und mit guten Wünschen die Heimreise antreten. Es sagt sich so leicht.
Ich freue mich auch auf Österreich. Wenn ich drüber nachdenke, auf ganz banale Sachen: Linzertorte, meinen Jeansrock, die Donau, lange Spätsommernächte, wenn es nicht pünktlich um 18.30 dunkel wird. Musicals und Theater. Wien.
Am meisten freue ich mich aber auf die Menschen. Meine Familie, meine beste Freundin, ganz verschiedene Leute, die sich in letzter Zeit schon bei mir gemeldet haben. Die meinen, sie freuen sich schon auf meine Geschichten. Und ich freue mich auf die ihren.
Heimkommen. In Matzen erwartet mich mein altes Kinderzimmer, mit frisch bezogenem Bett und Kuscheltieren, mit dem Ausblick auf Wald und Schloss, den ich so gerne mag. Und in Wien erwartet mich eine fertig geputzte Wohnung, wo ich nur mehr meine Sachen einräumen muss. Vanessa und meine Eltern haben hier ganze Arbeit geleistet, alles mit der Hausverwaltung organisiert, Lampen getauscht, geputzt, alles in Schuss gebracht. Dafür bin ich wirklich dankbar. Ich kann heimkommen, als wär ich garnicht weggewesen.
Ob es deswegen einfach wird? Einfacher sicher. Aber so sehr ich mich freue, so hab ich auch Respekt. Und ein bisschen Angst. Davor, was aus Freundschaften und sozialen Bindungen geworden ist in dem Jahr. Davor, wie ich mein Leben in Österreich manage. Es ist keine leichte Zeit, in die ich zurückkomme. In Europa ist Krieg, alle reden nur von Preissteigerungen, meine Gas/Stromrechnung erwarte ich mit dem größten Unbehagen. Ich werde wieder viel über Geld nachdenken. Das, was ich in diesem Jahr fast garnicht gemacht habe, weil Wohnung und Essen fix zur Verfügung gestanden sind. Werde ich in mein Studium wieder hineinfinden? In überhaupt alles?
Die Angst im Nacken bleibt ein bisschen. Aber die Freude überwiegt. Und ich bin ruhger geworden. Reicher an Erfahrungen, die ich alle gemeistert habe. Stärker dadurch. Und so werde ich auch das, was kommt irgendwie meistern. Zwischen Freude, Erwartung, Trauer und Angst wird sie irgendwie von statten gehen, die Weltenreise. Und es wird gut werden.